Geschichte des Verbands Weihenstephaner Milchwirtschaftler, Bio- und Lebensmitteltechnologen

Gründung des Verbands

Fünf Jahre nach der Eröffnung der Weihenstephaner Molkereischule wurde am Abschlusstag des 9. Molkereikurses, dem 3. März 1906, der Verband „Ehemaliger Weihenstephaner Molkereischüler“ gegründet.

Die damals ausgelobten Ziele des Verbandes, die Verbindung mit der Molkereischule zu erhalten, sich gegenseitig zu unterstützen und Stellen zu vermitteln und sich fachmännisch weiterzubilden, haben nach wie vor ihre Gültigkeit.

Aus den Ehemaligen-Tagungen des Verbandes, immer im Oktober eines jeden Jahres, entwickelte sich die Weihenstephaner Milchwirtschaftliche Herbsttagung, 1910 erstmals in Verbindung mit einem Fortbildungskurs abgehalten.

Der Verband über die Jahrzehnte

Von 1914 bis 1920 war die Verbandstätigkeit durch den ersten Weltkrieg unterbrochen, wurde aber 1921 nach Wiederaufnahme der Molkereikurse 1919, fortgeführt.

1922 erfolgte erstmals im Zusammenhang mit der Vereinsveranstaltung eine Butterschau, zu der die Ehemaligen Proben einsandten. Im darauf folgenden Jahr 1923 musste aufgrund der fortschreitenden Geldentwertung ein Weg gefunden werden, die Beiträge einigermaßen wertbeständig zu erhalten. Als Jahresbeitrag wurde 1 Pfund Butter, für Mitglieder im Angestelltenverhältnis ½ Pfund festgesetzt. Die Butter musste an den Schatzmeister gesandt werden, der bei Bedarf die entsprechende Buttermenge zugunsten des Verbands verkaufte. Am Einsenden von Butterproben wurde bis in die 80er Jahre festgehalten, es hatte sich eine Tradition entwickelt, eine Butterprüfung unter den Ehemaligen durchzuführen. Erst nachdem immer weniger Mitglieder selbst in der Butterei arbeiteten und die Probenanzahl rückläufig war, wurde wegen unverhältnismäßig hohem Aufwand für eine professionelle Butterprüfung, diese Veranstaltung aufgegeben.

1934 wurden Kursbeihilfen für bedürftige Schüler bereitgestellt und des Weiteren der Ausbau der Schülerbibliothek durch Verbandsmittel unterstützt. 1936 hatte der Verband bereits 359 Mitglieder.

Von 1938 bis 1948 war die Tätigkeit des Verbands durch den zweiten Weltkrieg für zehn Jahre unterbrochen. Nach Wiedererrichtung des Verbandes zählte man im Jahr 1949 170 Mitglieder.

Die Gründung des Studienganges der Lebensmitteltechnologie im Jahr 1971 und die Verlegung der Molkereischule im Jahr 1973 nach Kempten erforderte eine Anpassung der eng mit der Süddt. Versuchs- und Forschungsanstalt verbundenen Vereinigung an die neuen Gegebenheiten. Die Aufnahme von Absolventen der Lebensmitteltechnologie in den Verband fand ihren Ausdruck in der Namensänderung zum „Verband Ehemaliger Weihenstephaner Milchwirtschaftler und Lebensmitteltechnologen e.V.

Ab dem Jahr 1984 wurden bereits Studierende als Mitglieder aufgenommen. Im Hinblick auf einen noch intensiveren Kontakt zwischen Hochschule und Studierenden sowie Absolventen bewährte sich dieser Schritt. Aus dem Vereinsnamen wurde der Begriff „Ehemaliger“ gestrichen.

Heutige Ausrichtung des Verbands

Nach der Ausgliederung des Fachhochschulstudiengangs Lebensmitteltechnologie aus der TU München musste sich der Verband entscheiden, ob er sich stärker der TUM oder der Fachhochschule Weihenstephan zugehörig fühlt. Die Vorstandschaft entschied mehrheitlich, Absolventen beider Institutionen aufzunehmen.

Im Jahr 1988 starb am 3. Oktober überraschend Franz Josef Strauß kurz vor der Herbsttagung. Eine Tanzveranstaltung wie in den vielen Jahren zuvor kam deshalb nicht in Frage. Um den Abend dennoch attraktiv zu gestalten, wurde entschieden ein Käsebuffet mit den besten Käsen Bayerns aufzubauen und seither ist keine Herbsttagung ohne Käsebuffet vergangen.

Nach Einführung des thematisch eng mit der Lebensmitteltechnologie verwandten Studienganges Bioprozesstechnik an der TUM sollten auch Studierende und Absolventen dieser Fachrichtung in den Verband aufgenommen werden. Im Jahr 2010 wurden deshalb die „Biotechnologen“ in den Vereinsnamen aufgenommen, der seitdem Verband Weihenstephaner Milchwirtschaftler, Bio- und Lebensmitteltechnologen e.V. lautet.

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